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JONGDO

AN

Der Konzertpianist Jongdo An wurde 1986 in der südkoreanischen Hafenstadt Incheon geboren. Er betrat die musikalische Welt, als er im Alter von 4 Jahren mit dem Klavierspiel begann. Nach ersten Studien an der Arts High School in Seoul führte seine Sehnsucht nach der Ferne zu dem Entschluss, Südkorea zu verlassen. Mit 17 Jahren wechselte er an das Mozarteum in Salzburg, wo er bei Christoph Lieske und Pavel Gililov das Bachelor-, Master- sowie das Post Graduate Studium mit Auszeichnung absolvierte. 2012 wurde Jongdo an der HfMT Hamburg zugelassen und schloss sein Studium bei Marian Migdal mit dem Konzertexamen ab.

 

Noch während der Ausbildung begann daneben seine pädagogische Tätigkeit. Infolge der Erkrankung Marian Migdals übernahm Jongdo stellvertretend den Unterricht seiner Studenten und bekam im Anschluss eine eigene Klavierklasse. Jongdo hat sein Talent bei zahlreichen Wettbewerben erfolgreich unter Beweis stellen können. So gewann er unter anderem 2012 beim internationalen Klavierwettbewerb der Long-Thibaud-Crespin Fondation in Paris den Grand-Prix sowie die Sonderauszeichnungen Prix S.A.S. le Prince Albert II. de Monaco für das beste Recital und den Prix SACEM für die beste Interpretation moderner Musik. Im Sommer 2015 würdigte die koreanische Nationalversammlung seine künstlerischen Leistungen mit der Verleihung des Kulturpreises. Seine Wettbewerbserfolge ermöglichten ihm den Beginn einer weltweiten Konzerttätigkeit, die sich von Südkorea über ganz Europa bis in die Vereinigten Staaten erstreckt. Er konzertiert sowohl als Solist, in kammermusikalischer Besetzung und zusammen mit zahlreichen renommierten Orchestern. Seine Auftritte führen ihn dabei regelmäßig auf die Bühnen bedeutender Festivals und Konzerthäuser.

Jongdos Interpretationen werden stets mit großer Begeisterung sowohl von Publikum wie auch Kritikern aufgenommen und erlauben es

„jedem Hörer […], sich augenblicklich im Fluss der Musik zu verlieren und fallen zu lassen.“ (Ruhr Nachrichten, 2014). Immer wieder hervorgehoben werden sein inniges Spiel, ein leichter Anschlag und der durchsichtige wie auch kraftvolle Klang sowie die Fähigkeit, „die Werke mit einer aus der Musik kommenden logischen Konsequenz zu erfüllen und ihren Ausdrucksgehalt in den Vordergrund zu stellen.”

(Hannoversche Allgemeine Zeitung, 2016)

 

Heute sind es vor allem zwei Richtungen, die den Schwerpunkt seines Programms ausmachen: das deutsche Repertoire und französische Barockmusik. Jongdos Vorliebe für deutsche Musik ist vor allem auf die Orte seiner Studienzeit zurückzuführen. Schon während seiner Ausbildung in Korea hatte ein Großteil der Lehrer im deutschsprachigen Raum studiert und ihre Begeisterung für die deutsche Musik auf den jungen Pianisten übertragen. In Salzburg lernte Jongdo die Werke der Wiener Klassik intensiv kennen und schätzen. Hamburg machte ihn hingegen mit der Musik der Romantik vertraut und es entwickelte sich eine besondere Vorliebe für die Werke Robert Schumanns. Jongdos Interesse für französische Barockmusik stammt hingegen aus einer inneren Sphäre und ist aufs engste mit den Erinnerungen an seine Kindheit verbunden. Vor allem die Musik Jean-Philippe Rameaus machte auf den Jungen einen großen Eindruck und erweckt bis heute in ihrer Natürlichkeit das Gefühl einer symbiotischen Bindung zu seiner Persönlichkeit.

 

Während Musik die größte Leidenschaft im Leben von Jongdo darstellt, gibt es viele weitere, die seine musikalische Welt noch bereichern. Der Besuch von Kunstmuseen, das Schreiben über Musik, oder auch Rudern schafft nicht nur Beruhigung, sondern wirkt sich inspirierend auf sein musikalisches Verständnis und die Gestaltung seiner Interpretationen aus.

 

 

Daniel Knaack

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